Fotografie

Paul Tresselt
Paul Tresselt berichtet von seinen Reisen, seinem Beruf und seinen Hobbys
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Fotografie

Hobbys
Das Fotografieren wurde mir in die Wiege gelegt. Meine Mutter war Fotomeisterin und hatte die Fotografie von ihren Anfängen bis zu den ersten Farbfotos miterlebt. Zu meinem 10. Geburtstag schenkte sie mir eine Kodak-Retinette, was immerhin schon ein Kleinbildkamera war im Format 24x36, mit der man auf einem Rollfilm 20 oder 36 Aufnahmen machen konnte.
Kodak Retinette
Die Filme waren teuer und man musste gut auswählen, was man fotografieren wollte. In der ersten Zeit musste ich lernen überhaupt zu erkennen, was wirklich wert zu fotografieren war. Das war nicht einfach, denn für einen Zehnjährigen haben die Objekte einen anderen Anschauungswert als für einen Erwachsenen. Zudem musste ich lernen, wie man Belichtungszeit und Blendenwerte richtig einstellt und kombiniert. Die Lichtstärke der Kamera war nicht besonders hoch,  sodass man am besten bei Sonnenschein fotografierte. Einen großen Vorteil hatte ich allerdings, denn ich brauchte die Entwicklung des Films und die Papierbilder nicht zu bezahlen. Mit der Zeit lernte ich auch im Labor, alles selbst zu entwickeln, zu vergrößern und die Papierbilder herzustellen. Alles war Schwarz-weiß-Fotografie, Farblabors gab es noch nicht.
Meine Kenntnisse waren später als Schüler im Quirinusgymnasium von großem Nutzen, denn ich nahm an einer Foto-AG teil und durfte nachmittags selbstständig im Labor der Schule entwickeln und vergrößern. Die Papiere besorgte mir meine Mutter und die Chemikalien waren im Fotolabor der Schule vorhanden. So entstand mein erstes großes Hobby, das schließlich mit einer Kodak Retina IIIc belohnt wurde, die für mich damals das Spitzenmodell der Kleinbildkameras darstellte. Meine Mutter machte ihre Außenaufnahmen mit einer Rolleiflex 2,8 F, das war eine legendäre 6x6-Kamera mit Belichtungsmesser und führte mich an den Wert einer Spiegelreflexcamera heran, die ich mir allerdings erst später als Lehrer leisten konnte. Meine erste war eine Canon AE-1, auf die ich ganz stolz war. Inzwischen war nämlich die Farbfotografie schon weit fortgeschritten und ich hatte die ersten Vergrößerungen im Format von 30x40 cm als Bilder an der Wand hängen. Leider war die Freude über diese Kamera nicht von langer Dauer, denn nach zwei Jahren verweigerte sie ihren Dienst, nachdem ich sie 1980 in Jamaica für Unterwasseraufnahmen missbraucht hatte. Hatte ich mir doch extra einen passenden verschließbaren Plastikbeutel für Unterwasseraufnahmen gekauft! Meine ersten Aufnahmen unter Wasser waren auch gelungen, aber im Beutel bildete sich Kondenswasser, weil die Kamera ja immer aus der heißen Karibiksonne in das kühle Meer getaucht wurde. Das mochte die Kamera gar nicht und gab ihren Geist auf.
Immerhin war das meine wichtigste Erkenntnis für den späteren Kauf einer Unterwassercamera.
Danach folgte die Anschaffung einer Nikon-Spiegelreflex F8, deren Fotos so fantastisch waren, dass ich immer mehr wollte. Es  wurden spezielle Objektive angeschafft, die für Weitwinkel und Tele bis 500 mm alles nah vor die Linse holten, an das ich aus der Ferne nicht herankam. Das bedingte natürlich erst eine Fototasche für das Zubehör und anschließend einen Fotorucksack für das umfangreiche Equipment, das ich immer mitschleppte.
Wenn man mehr als 60 Jahre durch die Welt reist, sieht und erlebt man viel. Die schönsten Momente habe ich als Fotos oder kleine Filme festgehalten. Mit diesen Fotos habe ich dann große Fotoalben gestaltet. Da ich auf allen meinen Reisen immer Tagebuch geführt und die wichtigsten Dinge notiert habe, konnte ich zu den Fotos ausführliche Reiseberichte schreiben. So kamen umfangreiche, aber auch sehr detaillierte Fotoalben mit vielen Karten, Prospekten und Papierabschnitten zustande, die alle dazu eingeklebt wurden. Das ergab alles zusammen sehr gute Erinnerungen an die einzelnen Länder, Menschen und Sehenswürdigkeiten.
Viele Fotos habe ich vergrößert und auf MDF-Platten im Format von 40x60 cm oder 50x70cm aufgezogen. Sie zieren jetzt unseren Hausflur und erinnern mich jedesmal an schöne Augenblicke und Erlebnisse in fremden Ländern.  
Als es noch keine Digitalcameras gab, war das immer sehr kostspielig, denn auf langen Reisen habe ich 30 Filmpatronen mitgenommen. 36 Bilder konnte man mit einem Film schießen und man musste schon genau auswählen, was man fotografieren wollte.
Als die CDs und DVDs herauskamen, habe ich dann bei der Entwicklung der Fotos immer eine CD bestellt, die die digitalisierten Analogbilder in kleinerem Format enthielten. Das war für einen Überblick schon recht gut, für Vergrößerungen reichte aber die Qualität nicht. Die wurde jedoch immer besser, als ich mir im Jahre 2003 meine erste Digitalcamera anschaffte: eine Rollei d mit 4 Megapixeln. Ich war fasziniert von der Digitalfotografie und es dauerte nicht lange, bis ich mir eine weitere Kompaktcamera kaufte, die ich zu meiner Spiegelreflex immer in die Hosentasche steckte. Sie hatte halt den Vorteil, dass ich Bilder löschen konnte und einen unbegrenzten Vorrat von Fotos machen konnte. Und sie war ganz leicht und konnte in der Hosentasche verschwinden.
Die Qualität der Digitalcameras nahm rasant zu, jedes Vierteljahr erschien ein neues Modell. Das führte dazu, dass ich mir in schneller Reihenfolge eine Canon Ixus und mehrere Modelle der Lumix von Panasonic anschaffte. Im Jahre 2007 tauschte ich meine Nikon F8 mit sämtlichen Objektiven bei Foto-Koch in Düsseldorf gegen eine Panasonic Lumix DMC-FX 55 ein, die einen Bildstabilisator und eine tolle Automatic hatte. Auf dem rückseitigen großen Display konnte ich auch bei Sonnenlicht meine Aufnahme kontrollieren, denn ich hatte keinen Sucher mehr. Aber auch daran gewöhnt man sich und die nächsten Jahre brauchte ich nichts mehr mit mir herumschleppen. Das war eine große Erleichterung. Für meine Unterwasseraufnahmen hatte ich mir zusätzlich eine kleine Olympus gekauft, die recht ordentliche Bilder lieferte. Die musste aber dann einer Lumix FT5 weichen und als Kompaktkamera landete ich schließlich bei der Canon Powershot G9, die zwar etwas größer war, aber dafür auch einen Sucher besaß. So nahm ich dann doch immer 3 Kompaktkameras mit auf meine Reisen.
Der Einschnitt kam im Frühjahr 2015, als ich die  RX 100 III von Sony in die Hand bekam: Sie hatte nicht nur ein  superhelles umklappbares Display, einen hochauflösenden elektronischen  Sucher, sondern einen wesentlich größeren Sensor mit einer sagenhaften  Lichtstärke von 1:1,8, mit der der Blitz fast  überflüssig wurde. Das  wurde mein Favorit: Die 20 Megapixel erlaubten mir  problemlose  Ausschnittvergrößerungen und die Schärfe der Zeiss-Optik war brillant.  Eine Schwäche war natürlich der begrenzte Brennweitenbereich von  24 -  70 mm, aber Kompromisse muss man irgendwo immer machen. Im Sommer 2017 raubten mir die Wellen des Pazifiks mit einem Schlag meine  Unterwassercamera und meine Schnorchelausrüstung. Es musste also eine neue Unterwassercamera her und meine Wahl fiel auf die Nikon Coolpix W300 als Outdoorcamera. Sie  hat inzwischen ihre Probezeit auf den Kapverden und in Hawaii bestanden,  denn der feine Sandstaub machte ihr nichts aus und das Meerwasser auch nicht.
Leider war mir meine Sony RX 100 III schon zweimal aus der Hosentasche gefallen und hatte Schaden genommen: Der Blitz fuhr nicht mehr heraus und ich konnte an dem Metallgehäuse auch nichts mehr gerade biegen. Es musste also eine neue Kompaktcamera her. Die Wahl fiel wieder auf die kleine Sony RX 100 VI, die jetzt eine Objektiv von 24-200mm besitzt, dafür aber nicht ganz so lichtstark ist. Ich hatte mich für diese Kamera entschieden, obwohl schon die neue RX 100 VII herausgekommen war. Diese bietet allerdings nur bessere Videofunktionen, auf die ich verzichten kann, da ich hauptsächlich fotografiere und die vorhandenen Funktionen für mich voll ausreichen. Ich glaube, dass ich jetzt die beste verfügbare Kompaktkamera besitze und bin zufrieden. Nur der Akku ist schwach und ich muss auf meinen Ausflügen immer einen Ersatzakku in der Tasche haben. Aber glücklicherweise hat man ja immer sein Handy in der Tasche und die neuen Smartphones haben eine Bildqualität, die sich hinter den Kompaktkameras nicht zu verstecken braucht.
Die Kamera und mein Galaxy S22 können fast alles und den Rest leisten die Programme Adobe Photoshop und Premiere, mit denen ich Fotos und Videos bearbeite. Inzwischen habe ich nämlich auch Spaß am Filmen bekommen und kann damit meine Webseiten ein wenig aufpeppen. Schauen Sie sich die doch einmal an:
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